April, April

Nun sind zwar all die LCBO-Geschäfte und Beer Stores nur dafür da, uns mit Stoff zu versorgen, aber trotzdem komme ich mir immer wie ein Schwerverbrecher vor, wenn ich mehr als zwei Flaschen Wein oder sechs Dosen/Flaschen Bier kaufe. Wenn dann noch eine Flasche Hochprozentiges dabei ist, würde ich mir am liebsten die Mickey Mouse-Maske aufsetzen. Eine ganze Kiste Bier oder Wein zu kaufen, ist für mich mittlerweile kaum mehr vorstellbar. Das gehört sich irgendwie nicht.
Nichtsdestowenigertrotz hat Gerold es gewagt. Er hatte die Nase voll davon, zweimal die Woche auf deren Matte zu stehen und Kleinstmengen Bier oder Wein zu kaufen und hat im Beer Store todesmutig eine Kiste Hacker Pschorr bestellt.
Einen Beer Store muss man sich als einen, für hiesige Verhältnisse, kleinen Verkaufsraum vorstellen, an einer Wand mit Kühlregalen versehen, in denen man die gängigen Biersorten in verschiedenen Verpackungsgrössen (3, 6, 12, 15, 18, 20, 24, 28 Einheiten, je nach Sorte) findet. Dann gibt es eine Ecke mit Bier-Fanartikeln und die Kassen. Wenn man eine Biersorte haben möchte, die eben nicht gängig ist, bestellt man sie an einer der Kassen, die über ein Laufband mit dem Lager verbunden sind. Die freundliche Fachkraft gibt die gewünschte Bestellung mikrofonverstärkt ans Lager weiter (das ist ungefähr so wie in der Kondomwerbung) und irgendwann rollt das Objekt der Begierde eisgekühlt seinem Bestimmungsort entgegen.
So sieht also unsere erste 'Kiste' Weizenbier aus, die wir in Kanada gekauft haben (andere Bier'kisten' verdienen die Bezeichnung Kiste übrigens auch nicht). Kostenpunkt: 45,- $ (32,38 €).

Pfandflaschen kennt man hier ja nicht (anders als in der Provinz Quebec), wir können die Flaschen aber immerhin zum Beer Store zurück bringen, damit sie sie wegschmeißen.